Besenwirtschaft & Gutsausschank
Besenwirtschaften (schwäbisch: „Besa“) werden von den Winzern (schwäbisch: „Wengertern“) selbst betrieben. Ausgeschenkt wird der eigene Wein, passend dazu gibt es kalte Gerichte sowie einfachere warme Mahlzeiten. Typisch für das Remstal sind z.B. Maultaschen mit Kartoffelsalat, Ripple, Griebenschmalz- und Käsebrot oder auch Kesselfleisch mit Sauerkraut.
Sagt man den Schwaben ansonsten eine gewisse „Bruddeligkeit“ (schwäbisch für "Nörgelei") und Sparsamkeit nach, so ist die Welt im „Besa“ eine andere. Man unterhält sich miteinander (schwäbisch: „schwätzt“), lacht und manchmal wird auch gesungen – und selbstverständlich genießt man den guten Wein und das leckere Essen. Schnell werden aus Fremden neue Bekannte und auch auf die schmalste Bank passt immer noch ein weiterer Weinfreund.
Traditionelle Besenwirtschaften benötigen eine spezielle Konzession, die die Dauer der Öffnungstage, die Zahl der Sitzplätze und die Art der erlaubten Speisen und Getränke begrenzt. Gut erkennen kann man einen geöffneten „Besa“ übrigens am typischen Reisigbesen vor dem Haus oder direkt über dem Eingang.