Kleine Eiszeit im Remstal

Eisige Nacht beschert dem Remstal bereits Mitte Dezember Eisweinspezialitäten.

Veröffentlicht am , 17:27 Uhr

Mehrere Weinbaubetriebe im Remstal haben die kalten Morgenstunden des 13. Dezember 2022 genutzt, um Eiswein zu ernten. „Frühes Aufstehen, Eiswein lesen und anschließend gemeinsames Frühstücken – das war ein traumhafter Start in den Tag“, freut sich Jochen Beurer vom Weingut Beurer in Kernen-Stetten. Eingebracht wurden bei Beurers Lemberger und Riesling, während im Weingut Jürgen Ellwanger sozusagen tiefgefrorene Kerner-Trauben gelesen wurden: „Vom kalten Winterbacher Hungerberg kommen 150 Liter Kerner Eiswein mit 180 Grad Oechsle“, bilanziert Felix Ellwanger.

Bei zweistelligen Minusgraden waren die Lesehelfer in Fellbach unterwegs: „Wir haben heute Morgen in der Lage Gips Riesling bei minus 10,5 Grad gelesen. Im Durchschnitt 172 Grad Oechsle“, fasst Hansjörg Aldinger (Weingut Aldinger) zusammen. Tom Seibold, Vorstandsvorsitzender der Fellbacher Weingärtner eG ist stolz darauf, dass man das dritte Jahr in Folge Eiswein lesen konnte. „In diesem Jahr hingen die Trauben so vital wie selten am Stock, die Spätburgunder-Beeren erreichten ein Mostgewicht von stolzen 179°Oe, mengenmäßig rechnen wir mit rund 1.000 kleinen Flaschen Eiswein.“

Achim Stilz vom Weingut im Hagenbüchle (Weinstadt-Schnait) berichtet, dass die Trauben der pilzwiderstandsfähigen Rebsorte Johanniter 144 Grad Oechsle auf die Oechsle-Waage brachten, gewonnen wurden 80 Liter Saftextrakt. „Könnte den ersten Johanniter-Eiswein überhaupt geben!“, sagt Achim Stilz.

Von sehr gesunden Trauben berichtet auch Sven Ellwanger vom Großheppacher Weingut Bernhard Ellwanger, wo Syrah-Trauben in Großheppach und Cabernet Cubin-Trauben in Geradstetten auf dem Leseplan standen: „Ergebnis unserer kleinen Eiszeit ist ein hochkonzentrierter Saft mit feinem, klarem Aroma und über 150 Grad Oechsle.“ Svens Schwester Yvonne ergänzt: „Schön, dass dieses Jahr die Eisweinlese schon zu Anfang des Winters geglückt ist!“

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