Gegenseitige Rücksichtnahme

Neue Warnschilder in den Weinbergen sollen gefährliche Situationen verhindern.

Veröffentlicht am , 08:25 Uhr

Infolge zunehmender Nutzung der Weinberge als Freizeit- und Erholungsraum kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen. Wanderer und Radfahrer bedenken nicht immer, dass regelmäßige Arbeitsmaßnahmen zur Pflege der Kulturlandschaft erforderlich sind und deshalb Schlepper aus den Rebzeilen stoßen können. Neue, einheitlich gestaltete Warnschilder sollen auf diese Problematik aufmerksam machen und mögliche Konfliktsituationen bzw. entsprechende Ausweichmanöver vermeiden.

„Zusammenstöße können lebensgefährlich sein, wie sich in anderen Regionen immer wieder zeigt. Deshalb halten wir präventive Maßnahmen für sinnvoll. Hier geht es um Vorbeugung und um eine Sensibilisierung sowohl der Besucher des Remstals als auch der Remstäler selbst“, erläutert Werner Bader, Geschäftsführer Remstal Tourismus, den Hintergrund der Aktion.
Unterstützt wird diese vom Rems-Murr-Kreis. Hier hat sich Dezernent Gerd Holzwarth der Thematik angenommen und auf Verwaltungsebene einen Konsens hergestellt, sodass grundsätzlich die Anbringung von Gefahrhinweisen in den Weinbergen möglich ist. „Um brenzligen Situationen vorrausschauend zu begegnen, empfehlen wir besonders Radfahrern, in angemessener Geschwindigkeit unterwegs zu sein. Gerade im Sommerhalbjahr können die aus der Reihe fahrenden Schlepper oft erst sehr spät erkannt werden. Andererseits ist eben auch für Weingärtner die Sicht aus dem Weinberg durch die Laubwand eingeschränkt“, sagt Gerd Holzwarth.

Auf dem Schild selbst, dessen grafische Vorlage von der Landeshauptstadt Stuttgart stammt, ist eine mögliche Gefahrensituation skizziert. Dies auf gelbem Hintergrund, sodass die Warntafeln auch in den grünen Weinbergen auffallen. „Gleichzeitig wollen wir keinen Schilderwald in unseren Weinbergen, weshalb es Ziel ist, die Tafeln nicht wahllos, sondern nur an ausgewählten Standorten anzubringen – etwa an Wanderparkplätzen oder am Anfang des Reb-Gebietes“, erklärt der Vorsitzende des Tourismusvereins, Michael Scharmann, der die Definition der geeignetsten Standorte in den Händen der Kommunen gut aufgehoben sieht.

Als erste Kommune im Remstal hat jetzt Kernen zehn Warnschilder in seinen beiden Ortsteilen Stetten und Rommelshausen platziert. Weitere Kommunen, etwa Winterbach und Weinstadt, werden zeitnah folgen. Kernens Bürgermeister Benedikt Paulowitsch unterstreicht: „Mit den neuen Warnschildern schaffen wir im Arbeits- und Erholungsraum Weinberg das Bewusstsein für Sicherheit und fördern das respektvolle Miteinander zwischen Wengertern und Besuchern. Wenn wir dadurch auch nur einen einzigen Unfall verhindern, hat sich die Aktion schon gelohnt“, unterstreicht Kernens Bürgermeister Benedikt Paulowitsch.

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